aspern Die Seestadt Wiens ist nicht nur eines der größten Stadtentwicklungsgebiete
Europas, sondern zählt auch zu den innovativsten. Auch die internationale Fachwelt wirft immer wieder gerne einen Blick in
den Nordosten Wiens, wenn es darum geht, neue Stadtviertel zu entwickeln, mit Leben zu füllen und als Wirtschaftsstandort
zu etablieren. Dabei lebt die Seestadt selbst von interdisziplinären Perspektiven, offenen Dialogen und stetiger Weiterentwicklung.
aspern Manufactory - Gewerbeobjekt für Produktion, Büros, Handwerk - bis zur kleinen Fabrik
Die
Strabag Real Estate hat sich das Baufeld B4 im Nordteil der Seestadt gesichert. Dort wird ein reines Gewerbeobjekt für Produktion
und Büronutzung errichtet – aber erst ab 2025.
Pilotfabrik: High-Tech in der Seestadt
Industrie und rauchende
Schlote? Das war gestern! Wie die Güterproduktion von morgen aussehen wird, kann man sich in der Pilotfabrik der TU Wien im
Technologiezentrum in der Seestadt ansehen.
ARIANA - die neue Eventlocation in der Seestadt
ARIANA - die neue Eventlocation in der Seestadt bietet ab April
2022 moderne und flexible Eventflächen für bis zu 800 Personen. Geschäftsführerin Andrea Czernin verrät im Interview mit Leadersnet,
warum ihr die Entscheidung für ein Grundstück in der Seestadt leicht fiel und warum sie die Pandemie sogar als Chance für
die Eventbranche sieht.
Seestadt als Wirtschaftsstandort und Klimaschutzprogramm
Mit
Austrian Roadmap 2050 hat Wien 3420-CEO Gerhard Schuster über die Ziele und Rollen der Seestadt gesprochen: als wachsender
Wirtschaftsstandort mit Tech-Fokus, als regionales Zentrum mit Lebensqualität, als internationaler Innovationstreiber in Sachen
Smart City und - nicht zuletzt - als ambitioniertes Klimaschutzprogramm mit durchdachtem Mobilitätskonzept.
Seestadt? Krisenfit!
Welche Auswirkungen
hat Corona auf die Stadt- und Immobilienentwicklung? "Die aktuellen Entwicklungen wirken wie eine Art Katalysator, was dazu
führt, dass Zukunftsthemen nun schneller zum Standard bei der Projektentwicklung werden", sagt Walter Hammertinger von Value
One Development. Gerhard Schuster, Vorstand der Wien 3420 AG, sieht den Weg der Seestadt bestätigt: "Für uns als Entwickler
hat sich gezeigt, dass unsere Strategie, die auf einen vielfältigen Mix an Nutzungskategorien setzt, die richtige ist", so
Gerhard Schuster, Vorstandsvorsitzender der Wien 3420 aspern Development AG und zuständig für
aspern Die
Seestadt Wiens.
Seestadt wird Schwammstadt
Das Schwammstadt-Prinzip wird erstmals in
ganz großem Umfang im Quartier "Am Seebogen" in der Seestadt umgesetzt. Unter den Baumscheiben wird dabei eine Schwammschicht
aus Schotter und Substrat eingebaut, die Wasser hervorragend speichern kann und es dorthin abgibt, wo es gebraucht wird. Die
Bäume können in dem lockeren Boden breiter wurzeln und werden größer und älter, zudem kann der Boden bei Starkregen mehr Wasser
aufnehmen. Win-win für Natur & Mensch!
Einkaufsstraßen-Management macht krisenfit
Das Städtchen Bad Münstereifel in Nordrhein-Westfalen ist mit seinen
urigen Fachwerkhäusern Heimat eines Shopping-Outlets. Ein ähnliches Konzept verfolgt die gemanagte Einkaufstraße in der Seestadt.
Die Idee, Ergeschoßflächen wie ein Shopping-Center professionell zu managen, verhindert Leerstände und sorgt für einen lebendigen
Branchen-Mix. Covid-19 habe gezeigt, wie stressresistent das Konzept sei, heißt es bei der SES Spar European Shopping Centers,
die als Retail-Partner die Seestädter Einkaufsstraße managt.
HoHo Wien als Vorbild für
Hochhäuser in Linz
Die Initiative "Cool Down Linz" schlägt der Stadt Linz eine
Ergänzung ihrer "Hochhaus-Checkliste" vor. Wo möglich, soll künftig Holz als Baumaterial für neue Linzer Wohn- und Bürotürme
eingesetzt werden - das HoHo Wien in der Seestadt wird als Beispiel genannt.
Seestadt als Vorzeige-Projekt bei Gender Planning
Wien
ist dank international anerkannter Expertinnen wie Eva Kail Vorreiterin in geschlechtergerechter Stadtplanung. In der Sendung
"Nachgefragt" auf krone.tv spricht sie mit Moderatorin Raphaela Scharf über die Aufgabe von Stadtplanung, die Bedürfnisse
aller dort lebenden Menschen zu decken. aspern Seestadt nennt Kail als positives Beispiel für den Wiener Zugang – nicht nur
weil hier Straßen, Parks und Plätze nach Frauen benannt werden.
US-Reporterin Amanda Peacher besuchte im Februar 2021 für
"The
World" die Seestadt und sprach mit BewohnerInnen sowie Smart City-ExpertInnen: "A mixed-use mini-city on the outskirts
of Vienna showcases what’s possible for green building, mobility and sustainability. Aspern-Seestadt is a net-zero energy,
live/work community. Residents are given a grocery trolley instead of a parking space (you can walk to stores) and buildings
produce electricity instead of consuming it."
Der Mensch im Mittelpunkt: Seestadt als Gesundheitsstandort
Das Gesundheitssystem von
morgen versteht die Menschen in ihrer Ganzheitlichkeit. Die Seestadt soll ein Standort der Gesundheit werden, der Zugang zu
Gesundheitsdienstleistungen barrierefrei ermöglicht und auf Primärversorgungseinheiten sowie Digitalisierung setzt. Dafür
wurde eigens
gemeinsam gesund - das gesundheitsnetzwerk der seestadt gegründet.
Gender
Mainstreaming in der Seestadt
Gender-Mainstreaming steht für das Bestreben, Frauen und Männer in Politik, Gesetzgebung
und Ressourcenverteilung gleichberechtigt zu berücksichtigen und damit die Gesellschaft insgesamt fairer zu gestalten. So
auch Städte: Viele Jahre lang wurden Städte aus der männlichen Perspektive geplant und gebaut. Unbezahlte Arbeiten wie
die Kinderbetreuung oder das Einkaufen, die meist von Frauen über den Tag hinweg in kurzen Wegen zu Fuß erledigt werden, blieben
unberücksichtigt. Indem sie deren Bewegungen ignorierte, ließ die Stadtplanung Frauen praktisch außen vor. In der Seestadt
läuft es anders: Nicht nur durch die Benennung der aller Straßen nach Frauen, sondern auch durch die Familienfreundlichkeit
als Teil des Konzepts.
- Zum Artikel von Ellen Hunt / The Guardian
für die Wochenzeitung DerFreitag: Bauen für Frauen
Berlin
schaut nach Wien
Auf dem Areal des ehemaligen Berliner Flughafens soll eine Stadt der Zukunft entstehen - nach Vorbild
der Seestadt.
München Freiham: Offenes Einkaufszentrum zur Nahversorgung
In München
Freiham entsteht derzeit auf 350 Hektar neuer Lebensraum für 11.000 Menschen. Statt eines Einkaufszentrums soll die Nahversorgung
durch ein "offenes Einkaufszentrum" sichergestellt werden. Shops und Gastro ziehen in die Erdgeschoßzone und werden ähnlich
organisiert wie in der Seestadt, wo ein eigenes Einkaufsstraßenmangament gemeinsam mit Retail-Profi
SES
Spar European Shopping Centers sicherstellt, dass der Branchen-Mix passt und die GeschäftsbetreiberInnen nachhaltig
wirtschaften können.
Auch Ideen für die nachhaltige Mobilitätsentwicklung - wie das Konzept der Sammelgaragen
- finden sich in Freiham wieder.
Nordbahnhof in Wien: Konzept der gemanagten
Einkaufsstraße wie in der Seestadt
Auch in anderen Hot-Spots der Stadtentwicklung in Wien wird auf die Erdgeschoßzone
besonderer Wert gelegt. Zu Recht - ist doch diese Ebene für die Lebens- und Aufenthaltsqualität in urbanen Räumen entscheidend.
Bei der Stadtteilentwicklung Nordbahnhof in Wien entsteht - ähnlich wie in der Seestadt - eine gemanagte Einkaufsstraße.
Mönchengladbach setzt auf Anziehungskraft des Sees
Neben
einer funktionierenden Nahversorgung, ist auch die Freiraumqualität ein Asset der Seestadt. Wasser übt dabei eine besondere
Anziehungskraft aus und ist in der Wiener Seestadt DAS zentrale Element im Freiraum und sogar namensgebend - wie auch z. B.
bei Seestadt mg+, einem derzeit entstehenden Entwicklungsprojekt mit 2.000 Wohnungen in Mönchengladbach.