„Die Baubranche war im Jahr 2019 für 38 Prozent und damit für mehr als ein Drittel der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich.
Das zeigt die große Verantwortung des Bauwesens und macht deutlich, wie essenziell Bauen nach ökologischen und energieeffizienten
Standards ist“, so Beate Lubitz-Prohaska, Vorstandsvorsitzende der ÖGNB. „Mit der Neuauflage der ÖGNB-Kriterien werden die Anforderungen an zukunftsfähige Gebäude
präzisiert: Im Fokus stehen Klimaschutz, Klimawandelanpassung, Kreislauffähigkeit und die EU-Taxonomie. Es freut uns besonders,
dass die Gebäude in der Seestadt diese Standards nicht nur erfüllen, sondern sich der Stadtteil darüber hinaus noch strengere
Kriterien setzt.“Bereits seit dem ersten Bauträgerwettbewerb werden alle Bauvorhaben in der Seestadt mit dem ÖGNB-Bewertungssystem qualitätsgesichert,
seit 2020 wurden mit aspern klimafit noch strengere Qualitätskriterien für den Neubau in der Seestadt formuliert.„Der ganzheitliche Zugang zu nachhaltigem Bauen, der schon immer mit der Qualität des Standortes begann, entspricht dem Selbstverständnis
der Seestadt-Entwicklung: Denn energieeffiziente und ressourcenschonende Gebäude alleine schaffen noch keinen nachhaltigen
Lebensraum. Es braucht umfassende Konzepte für eine zukunftsfitte Stadtentwicklung, die von Freiraumgestaltung bis hin zu
Mobilität reicht“, betont Peter Hinterkörner, Leiter Planung und Qualitätsmanagement bei der Wien 3420.
Innovative Nachhaltigkeitsstandards mit aspern klimafit 2.0
Neben der Auszeichnung nachhaltiger Gebäude wurde im Rahmen der Veranstaltung auch der weiterentwickelte Gebäudestandard aspern klimafit 2.0 vorgestellt. Ziel ist es, Gebäude zu unterstützen, die den Anforderungen eines treibhausgasneutralen Lebens im Jahr 2040
entsprechen und somit einen Beitrag zur Erreichung von maximal 1,5 Grad Erderwärmung zu leisten. „Mit aspern klimafit 2.0 haben wir sieben Qualitätskriterien definiert, die den CO2-Ausstoß beim Bauen und im Betrieb minimieren. Um ein ganzheitliches
Konzept für nachhaltiges Leben zu schaffen, wird dabei auch die graue Energie und die Alltagsmobilität berücksichtigt“, betont
Thomas Zelger, Kompetenzfeld Climate-fit Buildings and Districts, Forschungsschwerpunkt Renewable Energy Systems an der Fachhochschule
Technikum Wien, der den neuen Gebäudestandard mitentwickelt hat.
Zu aspern klimafit 2.0: https://www.aspern-seestadt.at/wirtschaftsstandort/innovation__qualitaet/nachhaltigkeit
aspern monitor NEU: Digitaler Nachhaltigkeits-Check für Bauprojekte
Ebenfalls vorgestellt wurde das Webtool aspern monitor NEU, das im Auftrag der Wien 3420 von pulswerk und der ÖGNB entwickelt wurde. Dank dieser Weiterentwicklung können Planer*innen
und Projektentwickler*innen ihre Bauprojekte nun sowohl hinsichtlich der Kriterien der ÖGNB, aspern klimafit, von klimaaktiv und den Anforderungen der EU-Taxonomie einfach überprüfen. Projektwerber*innen in der Seestadt sehen mit nur einmaliger Dateneingabe
in Echtzeit, inwieweit welche Kriterien schon erfüllt werden. Die Vorteile neben der verlässlichen Qualitätskontrolle: Sämtliche
für eine Konformitätserklärung zur EU-Taxonomie notwendigen Nachweise liegen gesammelt vor, um sie Dritten zur Validierung
und Freigabe vorzulegen.
Alle Fotos von der Verleihung und den prämierten Projekten finden Sie hier.